Neubau Allwetter- und Freitzeitbad Okeraue

Das moderne Allwetterbad wurde auf dem ehemaligen Freibadgelände der Stadt errichtet. In das aus betrieblicher Sicht nachhaltige Konzept gehören neben reduzierten Freibadflächen, einem attraktiven und langfristig erweiterbaren Saunaangebot vielfältige Wasserflächen: Wettkampfgerechtes Schwimmerbecken mit acht Bahnen, Mehrzweckbecken mit Hubboden, Erlebnisbecken mit vielen Wasser-, Kletter- und Entspannungsattraktionen, ein Eltern-Kind-Becken und natürlich viel Platz zum Entspannen im Innenbereich sowie auf den Terrassen der Okeraue. Highlight der Anlage ist das bewährte Cabrio-Dach, das die Freibadsaison des Erlebnisbades verlängert. Der traditionsreiche Standort erfährt eine adäquate Aufwertung durch die neuen Angebote, das Bild wird zu einem neuen Schwerpunkt der Freizeitangebote der Stadt Wolfenbüttel. 

Wolfenbüttel – Stadt der Welfen

Mit etwa 52.000 Einwohnern ist die Kreisstadt zwar überschaubar, das Stadtbild jedoch erzählt eine andere Geschichte. Es sind gepflegte Fachwerkbauten, größere Anwesen und besonders Kirchen und Schlösser, die auf die Zeit der Welfen verweisen. Damals war Wolfenbüttel Residenzstadt des Fürstentums und teilte sein Schicksal mit dem benachbarten Braunschweig. Die Nähe der Städte ist auch heute noch spürbar. In dem beschaulichen Wolfenbüttel wohnt man halt. Daher wird Freizeit an der Oker großgeschrieben, kurz vor dem Freizeitbad wurde das historische Lessingtheater für rund 20 Millionen EUR renoviert. 2014 wurde das Stadtbad als Neubau eröffnet. Das ist vor allem dem gesunden Kostenmanagement und einer genauen Planung zu verdanken. Die Bauherren waren zufrieden: Für die investierten rund 14,5 Millionen EUR konnten sie ihrer Bevölkerung ein reichhaltiges Angebot präsentieren.

Diese nimmt es dankend an, das Besucherinteresse ist groß. Früher war das Stadtbad ein zweigeschossiger voluminöser Bau, der direkt an der Straße dominant und wenig einladend das sich anschließende Freibadgelände verdeckte. Die neue Architektur wirkt dagegen filigran – ein Bad, das sich von der Oker dezent in die Landschaft einfügt. Akzente setzt der Rutschenturm im optischen Spiel mit dem dahinter gelegenen historischen Wasserturm. Schon an dem Außengelände kann man erkennen, wie klug die Verantwortlichen den Ort interpretierten. In den Baukörper des vorhandenen Springerbeckens wurde die neue Technikzentrale des gesamten Freibades „geschickt“ integriert, das Schwimmbecken wurde verkleinert. 

Hinzu kamen das Beachvolleyballfeld und der Sandspielplatz als wichtige Angebote für die Attraktivität eines Freibades. Der Adventure-Golf-Platz und das Gelände mit 40 Stellplätzen für Caravantouristen sind außerdem clevere und wunderbare Ergänzungen, die die Infrastruktur des Freizeitbades nutzen und zusätzlich Besucher anziehen. Auch der Flussarm der Oker wird nun durch eine neue Kanuanlegestelle wiederbelebt. Wie durchdacht das Konzept des Bades ist, können Fachleute an vielen Stellen beobachten.

Der unterkellerte Raum für die Haustechnik wurde stark reduziert und optimiert aufgeteilt. Die Lüftungszentralen befinden sich nun in den Obergeschossebenen. Sie lassen sich nur noch an dem dezent wirkenden Lüftungsgitter in der Fassade erahnen. Wenn sich das Cabrio-Dach über dem langgezogenen Baukörper des Freizeitbeckens öffnet, unterstreicht es mit seiner Bewegung die dynamische Form des Entwurfes.

Die Rutsche ist bewusst lärmarm konzipiert. All diese Maßnahmen sind sowohl funktional also auch kostenbewusst geplant, um investive Ausgaben und betriebliche Folgekosten im Zaum zu halten. Für die Farb- und Innenraumgestaltung war der Leitgedanke das Aufschneiden einer Frucht. Als architektonische Interpretation sind nun Oberflächenstrukturen zu finden, die teilweise durch andere Materialien gebrochen werden, teilweise durch Komplementärfarben kontrastieren.

Durch diese Kreativarbeit und die handwerklich saubere Umsetzung wirkt das Bad sehr hochwertig. Die Saunainnenräume sind beispielsweise durch gebogene Holzvertäfelungen individuell gestaltet. Sie wirken auch durch die herausragende Schreinerleistung sehr homogen. Es sind diese vielen Details, die letztlich alle am Planungsprozess Beteiligten zufrieden stellen. Sie können die Freizeitanlage mit gutem Gefühl an diejenigen übergeben, die am Ende darüber entscheiden, ob sie wirklich gelungen ist – die zahlenden Bade- und Saunagäste.

Project data Wolfenbüttel

Key data
Building contractor Stadtbetriebe Wolfenbüttel GmbH
Am Wasserwerk 2
38304 Wolfenbüttel
ServiceNeubau Allwetter-und Freizeitbad Okeraue
Building costs14,3 Mio. EUR
Start of constructionAugust 2012
Start of designSeptember 2011
Completion dateJuly 2014
Cubing & areas
Coverage3.823,00
Gross volume31.925,00
Net building area7.075,00
Gross floor space8.175,00
Water area1.600,00
Space allocation plan
  • Funktionsräume
    • Foyer/Kassenservice
    • Verwaltungsräume
    • Personal- und Sozialräume
  • Gastronomie
    • externe Gastronomie mit
      Einblick in die Schwimmhalle
      im Eingangsbereich
  • Umkleiden
    • Sammelumkleiden
    • Familienumkleiden
    • Individualumkleiden

     

  • Mehrzweckbecken
    inkl. Hubboden
    • Beckengröße 8 m x 12,5 m
  • Schwimmerbecken im
    Sportbereich
    • Beckengröße 20 m x 25 m
    • 8 Bahnen
  • Erlebnisbecken und
    4-Jahreszeitenbecken
    im Freizeitbereich inkl.
    • Strömungskanal
    • Klettergerüst
    • UW-Massageliegen
    • Nackenduschen
    • Grotte 
    • Großwasserrutsche 70 m
  • Eltern-Kind Bereich im
    Freizeitbereich inkl.
    • Sprudelbecken
    • Kinderbecken
  • Freibad
    • Springerbecken mit Sprungbrett:
    • 1 m, 3 m und 5 m
    • Schwimmerbecken 25 m 6 Bahnen 
    • Spielplatz, Matschplatz
    • Großzügige Freianlage
    • Adventure Golf
    • Saunalandschaft (Innen+Außen)