Im Juli 1909 entstand in Darmstadt ein Volksbad, das damals nicht nur Ausdruck einer sich veränderten Gesellschaft wurde, sondern auch architektonisch zu der Entwicklung der benachbarten Mathildenhöhe passte. 1944 wurden wesentliche Teile des Gebäudes zerstört und erst 2005 eine Sanierung mit städtebaulichem Anspruch beschlossen. Der Neubau sollte in das vorhandene Ensemble als städtebauliche Reparatur eingefügt werden.
In dem 2008 fertiggestellten neuen Jugendstilbad wurden die alten Proportionen wieder hergestellt und gleichzeitig eine moderne Spa-Landschaft realisiert. Ein mehrfach preisgekröntes Schmuckstück ist schließlich daraus geworden. Der Neubau des Damenbades fügt sich in das vorhandene Ensemble als städtebauliche Reparatur ein. Die alte Herrenhalle hingegen wurde unter Wahrung des historischen Charakters und der alten Proportionen restauriert und modernisiert. So gelang es, ein vitales Gebäude zu konstruieren, das den Spagat zwischen Bewahren und Erneuern schafft, indem es sich der Historie stellt, sich ihr aber nicht unterwirft.