Projektbeschreibung: Neubau Hallenbad in Lohne
Städtebauliche Analyse.
Das Planungsgrundstück des neuen Hallenbades in der Stadt Lohne ist Teil eines Sport- und Freizeitareals in unmittelbarer Nähe der Schulgebäude des Gymnasiums, sowie der Park- und Freianlagen auf dem Flurstück 65/7. Die bebaubaren Baufelder sind durch eine Mittel- bzw. Erschließungsachse miteinander verbunden, an welcher sich Parkplätze reihen. Entwurfsgedanke ist eine Aufwertung dieser Achse, welche die jeweiligen, gegenüberliegenden Eingänge von Sport- und Schwimmhalle miteinander verbinden soll und eine direkte Zuwegung zur Bushaltestelle auf der Lindenstraße schafft. Durch großzügige Vordächer und eine durchgängige Beleuchtung wird eine ansprechende Nutzung möglich. Nach Abbruch des vorhandenen Hallenbades gibt es die Möglichkeit auf der Freifläche einen Sportpark mit Verweilzonen und Einrichtungen für sportliche Aktivitäten (z.B. Beachvolleyball, Flächen für Skater) vorzusehen. Das bisher eher zusammenhanglos wirkende Konglomerat aus Sport- und Freizeitanlagen erhält so eine Adresse und folglich städtebauliche Präsenz.
Bestand.
Der Zustand des vorhandenen Hallenbadanbaus auf der südöstlichen Seite der Sporthalle ist durch ein Gutachten als nicht erhaltenswert bestätigt. Die Sporthalle soll bestehen und der Betrieb des Hallenbades während der Bauphase solange wie möglich aufrecht erhalten bleiben. Ein Neubau auf dem angrenzenden Baufeld würde erhebliche Probleme und hohe Kosten mit sich bringen und lässt sich mit einem Weiterbetrieb kaum vereinbaren. Der Platzbedarf ist für eine Baugrube und eine Baustellenzufahrt nicht ausreichend, die Abstände zum Bestand so gering, so dass eine Kranaufstellung und Baustellenlogistik kaum möglich ist. Mehrkosten für Abfangmaßnahmen können nicht ausgeschlossen werden. Auch der spätere Abbruch des vorhandenen Hallenbades ist mit erheblichen Erschwernissen und Mehrkosten verbunden und wird teilweise in Handarbeit erfolgen müssen.
Funktionale Abläufe Hallenbad (Raumogramm).
Auftakt des neuen Hallenbades bildet das zentrale Foyer. Dieser Raum erfüllt vielfältige Aufgaben: Empfang des Badegastes, Aufenthalts- und Wartebereich, Infotafeln, Kassentheke und ev. ein kleines Snackangebot über Automaten. Eine großzügige Verglasung bietet einen Blick auf die Badeplatte und den überdachten Vorplatz an der Erschließungsachse. Der hier beginnende Weg des Badegastes ist klassisch aufgebaut: hinter der Kasse und Zugangskontrolle wird dieser in ein einfaches und klar ablesbares System aus Stiefelgang – Umkleiden – Barfußgang – Vorreinigung geführt, welches sich der jeweiligen Badehalle angliedert. Im Anschluss an die Duschen werden die Badehallen für Sport- und Kursbecken erschlossen. Ein separater Betrieb von Sport- bzw. Kursbecken ist durch die getrennte Anordnung von Sammelumkleiden und Individualumkleide mit den zugehörigen Sanitärräumen möglich.
Eine zentrale Badeaufsicht mit Sanitätsraum zwischen Foyer und Badehalle hat Blickkontakt auf alle erforderlichen Becken. Im Notfall kann ein Verunfallter auf kurzem Wege durch das Foyer und den anschließenden Vorplatz transportiert werden. Der Betriebshof mit Zugang eines Montageschachtes zum Technikgeschoss am westlichen Ende des Gebäudes fügt sich unauffällig in das Gesamtbild. Hier befinden sich auch die Personalräume und ein Büroraum für die Verwaltung. Über eine im Gebäude zentral angelegte Treppe gelangt man in das Untergeschoss für die technischen Anlagen, sowie Obergeschoss, wo sich die Lüftungszentrale befindet. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei geplant und mit allen erforderlichen Einrichtungen ausgestattet. Der Planung liegt die Richtlegung der DIN und KOK zugrunde.
Funktionale Abläufe Sporthalle.
Für den Abbruch oder Teilabbruch von Eingangshalle und Verbindungsgang zu der Tribüne ist eine umfangreiche statische Untersuchung erforderlich. Ausgehend von einem Totalabruch bis an die Gebäudefuge der Sporthalle müssen Foyer und Verbindungsgang neu angebaut werden. Das Foyer sollte ebenfalls mit einem großzügigen Vordach versehen werden und in seiner Gestaltung ein Pendant zu der Eingangssituation des Hallenbades bilden. Eine behindertengerechte Rampe wird neu angeordnet.
Gestaltung - Materialien.
Die äußere Gestaltung passt sich der Umgebung an mit ortstypischen Elementen wie Beton, Klinker, Glas, Aluminium- bzw. Zinkblech. Farbige Akzente in den Eingangsbereichen sorgen für ein Alleinstellungmerkmal und eine gute Orientierung. Das Gebäude wird in Massivbauweise (Beton, Mauerwerk) errichtet. Die Decke über dem Foyer und der Umkleide muss aufgrund der Lasten durch die Lüftungsgeräte in Stahlbeton ausgeführt werde. Alle übrigen Dachtragwerke sind in Holzbauweise (Holzbinder mit Holzschalung) als geneigte Flachdächer geplant. Eine Dachbegrünung und Photovoltaikanlage werden empfohlen.
Außenanlagen.
Entlang der Zufahrtsstraße bleiben die vorhandenen Parkplätze weitestgehend erhalten und werden durch Bäume aufgelockert. Eine durchgängige Beleuchtung des Straßenbildes und Akzentbeleuchtung im Bereich der Vordächer sorgen für mehr Atmosphäre. Die Ausrichtung des Gebäudes und die Anordnung der Beckenlandschaft folgt der jeweiligen Funktion: der Sportbereich ist nach Nord-Westen orientiert, so dass eine Blendung im Sportbetrieb minimiert wird. Der Freizeitbereich ist nach Südwesten ausgerichtet, so dass hier die Sonneneinstrahlung für eine angenehmes Wohlfühl-Atmosphäre sorgt. Für die Fällung der Bäume auf dem Baugrundstück könnte in Abstimmung mit dem Grünflächenamt der Stadt Lohne eine Ersatzpflanzung auf dem freigewordenen Grundstück des ehemaligen Hallenbades vorgenommen werden.